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Über die Bergpredigt, über uns, über das Erlebte:

Lebhaft und locker, leidenschaftlich und lebensecht und ganz oft lustig.

 

 

Rückblick auf die Freizeit Motorrad und Glauben (MuGl) 2023

Schon der Vorstellungsabend am Mittwoch erfüllte 3 von den 5 L-Kriterien, lebhaft, locker und lustig. Durch Interviewfragen erfuhren wir viele Details auch von denen, die wir schon lange zu kennen glauben. Ganz sicher haben sich alle auf den ersten Abend des Wiedersehens gefreut.

Am Donnerstag stiegen wir in die erste Arbeitseinheit ein. Schon beim Frühstück lagen Zeitungsartikel aus, wie dieser Jesus von Nazareth die Menschen provoziert, einfach empörend. In mehreren Gruppen wurden die Kernstellen seiner Bergpredigt aufbereitet und dem Plenum vorgestellt. Vom Schwören, Fasten und Rechten gab es eine Kurzfassung, das Vaterunser wurde getanzt, die Seligpreisungen in modernes deutsch gefasst, die „Ich aber sage Euch-Worte“ vertont und auch in Gedichtform gegossen.

Kurzum, eine gelungene Aufarbeitung und Darbietung der Vielfalt dessen, was die Bergpredigt so beinhaltet, sozusagen zum Zwischenspeichern auf der Großhirnrinde.

Das in diesen Tagen herrschende Wolkengrau wurde zum Nachmittag eine Spur freundlicher, nach kurzer Schrauberei fuhren wir in überschaubar großen Neigungsgruppen über die kleinen nordhessischen Straßen durch das Rothaargebirge Richtung Sauerland, hoch und runter, enge und weite Kurven, ländlich-dörflich oder auch kleinstädtisch und je höher desto wintersportgeprägter… Den Kaffee nahmen wir demzufolge auf der Schlossbergalm direkt unterhalb eines Skihanges ein, bevor wir in der Abendsonne die Straßen zurück nach Vöhl unter die Räder nahmen. Am Abend wurde unter erschwerten Bedingungen gegrillt und natürlich wieder gequatscht und Quatsch gemacht, vor dem Quartier im Außenbereich standen für Alle Tische und Bänke. Jedoch machte sich die Nähe des Edersees an den ersten beiden Abenden mit eindringlicher, feuchter Kälte bemerkbar, wir teilten uns ein in Frostbeulen und Eisbären – wobei die Raucher eher zu den Eisbären zählten.

Freitag ist traditionell der O-Fahrttag und die Gruppen fanden schon am Vorabend einvernehmlich, gemäß der Fahrmotivation der Teilnehmenden, zueinander. Die Gruppe, in denen die Gespanne mitfuhren, ließ es denn auch gediegen angehen, Lunchpakete waren gerichtet, die Ziele aus einem Geheimcode enträtselt und los zur ersten Sonderprüfung (Trockenangeln an einem Fischteich), zur zweiten Sonderprüfung (Moppedstiefelzielweitwurf), zum Wendepunkt an der Wisenthütte und wieder zurück zur Feschtlevorbereitung mit Bowleerdbeeren schnipseln und Loriotsketche einstudieren.

Es wurde ein rauschendes Feschtle, dazu gab es später noch Tanzeinlagen von YMCA über Macarena und Ententanz bis Polonäse. Der Freitag hat locker die 5 von 5 L-Kriterien erfüllt, es ist für Viele spät geworden und für Viele deutlich später als üblich – ein gutes Zeichen. Samstagvormittag nähern wir uns in Kleingruppen wieder der Bergpredigt, diesmal mehr unter dem Aspekt – wie gehe ich mit dem Anspruch der Bergpredigt um. Diese Frage ist spannend, vor Allem, wenn man 2 und eine halbe Stunde Zeit hat. Da fließt dann viel individuelle lebensgeschichtliche Prägung in die Erörterungen mit ein und hat dann auch angemessen Platz, denn die Frage mit der anderen Wange hinhalten lässt sich sicher nicht so ganz einfach beantworten.

 

Und vielleicht liegt gerade in diesem Ringen um Authentizität, um Relevanz und in dem vertrauten und vertrauensvollem Umgang miteinander sowie in der Möglichkeit sich zu öffnen oder mal ins Unreine zu sprechen die große Kraft, die uns aus solchen Begegnungen erwachsen kann.

Bei frühsommerlich freundlichem Wetter schwärmten wir wieder aus, um den Nachmittag auf den kleinen kurvigen Sträßchen zu verbringen. Am Abend trafen wir noch zu einer kleinen gcm-Vollversammlung zusammen, was ist gelaufen, was ist geplant, was ist das beherrschende Thema der nächsten Zeit. Die Kampagnen gegen Motorradlärm sind hier zu nennen und wir müssen die gcm zukunftsfest machen, vor allem personell. Ein kleines Team fand sich zusammen, um für den Sonntag einen gemeinsamen Gottesdienst vorzubereiten, allenthalben auch viele Einzelgespräche oder Palaver in kleinen Grüppchen, mal ernst, mal schreiend komisch, leise Musik. Wer wollte, konnte auch früh ins Bett….Der Sonntag beginnt mit dem Gottesdienst, mit Liedern, die bekannt sind und mit guten Texten und mit dem Gebet, das Raum gab für persönliche Voten und die Möglichkeit, Kerzen zu entzünden.

Hernach folgt die Rückmelderunde und das erste Verabschiedungsgeknuddel, nach dem Mittag dann das ganz große Verabschieden und Verabreden z. B. zum Kirchentag im Juni oder zu den Gedenkfahrten im Herbst und die feste Absicht, nächstes Jahr wieder ein Teil des Ganzen zu sein. Die Rückreise kommt gut, um die Erlebnisse sacken zu lassen. Tiefe Zufriedenheit macht sich in mir breit. Im Rückblick freue ich mich immer wieder an den großen und kleinen Berührungspunkten, die das Miteinander so vielfältig und spannend machen und zu dem jede und jeder sein Teil beiträgt. Und es ist nicht selbstverständlich, dass sich so viele die Mühe machen und so viel Engagement in die Vorbereitung und Durchführung der Programmpunkte stecken. Danke an Alle. Wir freuen uns auf nächstes Jahr in Gernrode zum Thema Christ sein im Alltag, wir sehen uns. Bis dahin erscheint auch noch die eine oder andere Kradpost (Abo über unsere Homepage)

 

Bleibt gesund und auf dem Weg und fahrt mit Gottes Segen,
Euer Michael