abiding
abiding
abiding
abiding

MuGl 2025 in Volkenroda

 

Volkenroda, im Ostharz gelegen, ist heute eine gelebte Kommunität, eine Art modernes Kloster, das aber seine historischen Wurzeln nicht verleugnet. So war es gänzlich ungewohnt, den Fußmarsch von unserem stimmungsvollen fast ehrwürdigen Gruppenraum zum Speisesaal in Angriff zu nehmen, zumal die Luftfeuchte fast immer im oberen Bereich angesiedelt war. Das Klostergelände umfasst an Fläche einige Fussballfelder, die Gebäude sind teils alt und schön restauriert, teils modernistisch auf den Fundamente der Ruinen, wo sie die Jahrhunderte überbrücken und zeitgemäße Infrastruktur bieten. Eindrucksvoll auch die zentrale Andachtskapelle, die ala Paillon auf der EXPO 2000 schon Deutschland repräsentierte und in der die Kommunität Ihre spirituellen und auch uns zugänglichen Angebote abhielt. Die Tage nahmen Ihren Lauf, mittlerweile ist es für viele der Teilnehmenden üblich, früher anzureisen. Morgens, wer will, Stille Zeit und Andacht, Donnerstag und Samstag die Arbeitseinheit diesjähriges Thema Dietrich Bonhoeffer, danach und am Freitag ganztags Ausfahrt und Feschtle. diesmal als Moppediade mit gar lustigen Wettbewerben und wer von der Orientierungsfahrt noch nicht platt war, hatte dabei dann die Gelegenheit, sich entweder auszupowern oder vollends zum Obst zu machen.

Nochmal zu Dietrich Bonhoeffer, dessen Werk ohne seinen biographischen Hintergrund wohl kaum angemessen zu verstehen und noch weniger zu würdigen ist, ich glaube, man kann schon zu Recht sagen, dass wir in den Arbeitseinheiten einen Einblick nehmen durften und uns mit seinen theologischen Erkenntnissen auseinandersetzen konnten.

Bei mir hallt es jedenfalls noch nach, besonders die Bonhoeffersche Differenzierung zwischen Religion und Glauben oder Sätze, wie „An Gott glauben als existiere er nicht“, auch seine Gebete und Liedtexte aus der Gestapohaft haben mich und wahrscheinlich viele von uns tief beeindruckt. Und da ist es wieder, das, was die Mugl so einzigartig macht. Sie ist zweierlei, zum Einen ein geschützter Raum für die eigene spirituelle Entwicklung und zum Anderen eine Spielwiese für das Kind in uns. Jedenfalls empfinde ich das als das, was Motorrad und Glaube auf der MuGl-Freizeit so stimmig zusammenbringt. Und ganz klar, das Ganze lebt von der vorbereitenden Einsatzbereitschaft und der umsichtigen Spielfreude aller Teilnehmenden. Danke für alle Ernsthaftigkeit und alle Leichtigkeit, alle mühevolle Detailarbeit und alles alberne Miteinander, Weinen und Lachen, Wertschätzung, Spöttelei und Toleranz. Vielleicht macht die diametrale Gegensätzlichkeit den Wert aus?

 

Die MuGl 2026 findet 13.-17.Mai in Kassel statt, Anmeldung hier https://kradapostel.de/mugl-aktuelles